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MiG Music ist ein independent-Label mit Sitz in Hannover, Deutschland, seit 2009.

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In Gedenken an Peter Rüchel – 1937 – 2019

 

Rockpalast – Eine magische Reise durch die Rockmusik

Mit der Konzertreihe Rockpalast verbindet sich für mehrere Generationen eine einmalige Magie. Keine der von vielen TV-Stationen weltweit produzierten Sendeformate für Rockkonzerte hat so nachhaltig Generationen geprägt, und das nicht nur in Deutschland, sondern auch, dank der Eurovision, in einem Großteil Europas von Portugal bis Finnland, wie Rockpalast.

Das Konzept, eigene Veranstaltungen für das Fernsehen und den Rundfunk zu entwickeln, ist unter der Federführung von Peter Rüchel, verantwortlicher Redakteur des WDR in Köln, schon 1974 entstanden.

Die ersten Konzerte fanden im Studio des WDR in Köln vor einem kleinen und teilweise überforderten Publikum statt, und die Atmosphäre mutete manchmal befremdlich an. Das veranlasste den Rockpalast sehr bald, das Studio zu verlassen und in die Clubs in Deutschland zu gehen, wo auch sonst Rockkonzerte stattfanden: Zeche Bochum, Markthalle Hamburg, Metropol Berlin, Sartory-Säle Köln.

Der Startschuss für die Legendenbildung war die Nacht vom 23. Juli 1977 mit der ersten Rocknacht aus der Grugahalle in Essen, die europaweit übertragen wurde. Bis zur letzten Rocknacht 1986 gab es insgesamt 17 solche Veranstaltungen, in deren Verlauf die oftmals ausgefallene Mischung an Künstlern aus allen Bereichen der Rockmusik einen Kultstatus schuf, der über die Übertragung eines Konzertes weit hinausging.

Rockpalast wurde zur Lebensphilosophie einer Generation, die sich auf diese Ereignisse mit Mengen von Lambrusco-Wein und Marihuana einstimmte. Wir waren alle Brüder im Geiste des Rock’n’Roll. Die Rocknächte waren ein unverzichtbarer Termin für die Musikgemeinde, meist zelebriert in der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten, da wo es eben gerade ging. Die Stereoanlage wurde auf den parallel in Stereo übertragenden Sender eingestellt, Tagesschau, Wetter, Das Wort zum Sonntag, und dann wurde bis in die frühen Morgenstunden gerockt.

Der Rockpalast brachte die ganz Großen wie The Police, Peter Gabriel oder The Who, aber auch bis dahin unbekannte nationale und internationale Künstler auf deutsche Bühnen und in unsere Wohnzimmer und Partyräume. Viele dieser neu zu entdeckenden Künstler hatten mit ihrem Rockpalast-Konzert ihren europäischen Durchbruch und konnten anschließend ihre Konzert-Tournee von kleinen Club-Gigs auf große Hallen umbuchen. Die Liste ist groß und geht von Joe Jackson oder Ian Hunter über Mother‘s Finest, Kid Creole and The Coconuts bis zu Johnny Winter, Patti Smith, Gianna Nannini oder Rory Gallagher. Die Wirkung war so groß und die Verkäufe starteten am nächsten Montag so massiv, das sich der Schallplattenhandel nach einer Rockpalast-Nacht immer mit großen Stückzahlen der Produkte von Künstlern versorgte, die manchmal vor dem Rockpalast so gut wie keiner kannte.

Rockpalast hat Karrieren geschaffen und Künstlern eine Plattform geboten, die diese fast ausnahmslos nutzten. Rockpalast hat einen eigenen “Spirit” entwickelt und die Künstler haben ausnahmslos Höchstleistungen vollbracht. Dafür sorgten schon Managements und Plattenfirmen, die ihre Künstler auf die Bedeutung dieser Events vorher entsprechend einschworen.

Diesen “Spirit” zu konservieren und damit auch heute wieder zugänglich zu machen, ist Ziel der Arbeit von MIG Music. Wir setzen dies konsequent um und investieren unser ganzes Können, um diese Kultur-Dokumente wertvoll zu präsentieren. Das ist nicht immer einfach, da das Ausgangsmaterial keine Studioproduktionen sind, sondern eben Fernseh- und Rundfunkaufnahmen. Teilweise ist dies mit den Möglichkeiten der Technik heute erstaunlich gut machbar, so haben wir manchmal 24-Spur-Bänder vorliegen, die sorgfältig bearbeitet werden können, wie uns das z. B. bei Joe Jackson oder Kid Creole schon gelungen ist. Aber der Fan und Kunde darf nicht vergessen, dass die Aufnahmen teilweise über 30 Jahre alt sind – zwar damals mit dem neusten Stand der Technik aufgezeichnet, aber wenn eine Röhren-Fernsehkamera an Lautsprechern vorbeigefahren wurde, sind die Röhren eben manchmal in Schwingungen geraten, was im Ergebnis Streifen im Bild verursachte. Auch der Sound musste manchmal während der ersten Stücke nachgeregelt werden. Bei Rockpalast muss man also Abstriche in Kauf nehmen, die nicht zu ändern sind, aber dies tut dem Geist, der über der ganzen Serie liegt, keinen Abbruch.

Fantastische und teilweise überschwänglich positive Kritiken aus der ganzen Welt geben uns immer wieder Recht und machen uns auch ein wenig stolz (einige dieser Kritiken haben wir unten angehängt).

Im Rockpalast waren immer große Namen, aber auch vieles zum neu entdecken. Aus diesem Grunde haben wir in der Serie auch Künstler veröffentlicht, die nicht den Bekanntheitsgrad der großen besitzen wie andere. Es ist aber genau diese Mischung, die den Rockpalast ausmacht, und deshalb ist ein Konzert von Terry and The Pirates oder der Steve Gibbons Band genauso wichtig wie The Who oder ZZ Top. Das ist die MIG Philosophie zum Rockpalast – andere Firmen sehen das oft leider anders.

Das Artwork der Serie ist immer mit Original-Fotos des jeweiligen Konzerts gestaltet und hat deshalb ein einheitliches Erscheinungsbild. Authentizität ist uns sehr wichtig.

In diesem Sinne werden wir unsere Arbeit fortsetzen, denn es gibt noch viel zu tun.

Der Rockpalast ist heute unter der Leitung von Peter Sommer, der das Erbe nicht einfach nur fortgesetzt, sondern konsequent in unsere jetzige Zeit hinüber begleitet hat. Wir Musikliebhaber freuen uns noch immer über die kompetente Auswahl und professionelle Umsetzung von Rockmusik für das Fernsehen.

 


Die Akteure

Die Fotos entstanden anläßlich der Rockpalastfilm-Nacht zum Jubiläum, bei der die Macher der Sendung ausführlich zu Wort kamen und Fragen aus dem Auditorium beantworteten.

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Peter Rüchel

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Peter Sommer

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Christian Wagner

 

Fotos: Thomas von der Heiden

Good Times Interview über die Rockpalast Serie mit Manfred Schütz und Bernd Ramien

Die Rockpalast-History als Multimedia

Der WDR hat zum 40-jährigen Jubiläum informative und unterhaltsame Multimedia-Reportagen produziert, Prädikat: sehenswert.

1. Übersicht 40 Jahre Rockpalast

2. Die ganze Rockpalastgeschichte

3. Die 70’s und 80’s

4. Die 90’s

5. Bis heute

 

Neuerscheinungen