Klaus Schulze – Audentity
Rerelease des 1973 erschienenen Klaus Schulze Albums „Audentity“. Dieser beliebte Klaus Schulze Titel wurde mit großzügigem Bonus und ausführlichen Linernotes aufgewertet.
Klaus Schulze über „Audentity“:
“Audentity” ist Kopfmusik und mehr als nur ein Soundtrack und ein Konzept – es ist das Monument einer Musik, die zukunftsweisend ist. (“Musik Szene”/Deutschland, April 1983) Zu dieser Platte muss ich erst mal eines sagen: “Audentity” ist nicht, wie viele meinen, ein Konzeptalbum über Georg Trakl [expressionistischer österreichischer Dichter, 1887 – 1914]. Auf Trakl bezieht sich nur das Stück “Sebastian imTraum”, das nach einem langen Gedicht von ihm benannt ist. Aber Trakl ist schon ein Lieblingsautor von mir. Er hat eine unglaublich schöne Lyrik geschrieben, auch wenn sie sehr düster ist – aber das passt ja zu meiner Musik und zu meiner Lieblingstonart Moll. Nur kein Lachen aufkommen lassen, hahaha… Literatur – nicht nur die von Trakl – war für mich immer eine wichtige Inspiration. Manchmal sind es auch Filme, aber meistens doch Bücher, weil für mich das, was zwischen den Zeilen steht, die Fantasie anregt.
Außer Rainer Bloss [Keyboards] und Wolfgang Tiepold [Cello] hat auf “Audentity” auch Michael Shrieve gespielt, der Santana-Schlagzeuger. Kennen gelernt habe ich Michael 1976 bei dem Projekt Go, was eigentlich eine Supergroup werden sollte – mit Stomu Yamash’ta, Steve Winwood und Al Di Meola. Da war Michael auch dabei. Ich habe mich sofort supergut mit ihm verstanden, genauso wie mit Phil Manzanera von Roxy Music, der bei dem Go-Konzert in London [29. Mai 1976] mit dabei war. Nur haben wir mit Go immer endlos üben müssen, ich bin fast verrückt geworden! Aber wenn wir Pause hatten, haben wir drei – Michael, Phil und ich – gejammt, oder wir sind in eine Spielbank gegangen und haben Roulette gespielt.
“Dass wir bei diesem Re-release von “Audentity” die Reihenfolge der Stücke geändert haben, hat keinen musikalischen Grund, nur einen technischen. Wenn wir die Stücke in der ursprünglichen Reihenfolge auf die CDs verteilt hätten, wäre auf der zweiten CD nicht genug Platz für den langen Bonustrack gewesen. Darum haben wir die Stücke so umgestellt, dass die 58 Minuten von “Gem” auf die zweite CD passten. Das Stück ist zur selben Zeit wie die anderen Stücke entstanden. Es ist der Original- Soundtrack zu “Next Of Kin” – ein Horrorstreifen [Australien 1983, Regie: Tony Williams], darum ist die Musik so düster, und darum sind die Sounds so aggressiv. Der Regisseur wollte allerdings so viele Änderungen an dem Soundtrack haben, dass die Musik im fertigen Film eine ganz andere war. Aber weil die Original-Tracks noch erhalten sind, haben wir sie jetzt an “Audentity” drangeklemmt.
Tracklist
CD1:
1. Cellistica 24:31
2. Spielglocken 21:24
3. Sebastian Im Traum 28:21
CD2:
1. Tango-Saty 05:47
2. Amourage 10:37
3. Ophylissem 05:11
Gem (Bonus):
4. Gem 11:41
5. Tiptoe On The Misty Mountain Tops 14:43
6. Sink Or Swim 10:02
7. At The Angle Of An Angel 15:44
8. Of White Nights 06:00
total: 147:37