Johannes Schmoelling – Early Beginnings – Anthology 1979 – 1985
„Was man auf „Early Beginnings“ hört, sind musikalische Skizzen oder Demos. Materialien also, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren, sondern nur als Arbeitsgrundlage dienten. Ich habe deshalb lange überlegt, ob ich solches Material veröffentlichen kann. Aber gute Freunde haben mir zugesprochen und mir bei dieser Entscheidung geholfen. Sie hören chronologisch in ihrer Entstehung und, bis auf Track 4 und 5 die originalen Aufnahmen, digital remastered und damit heutigen Hörgewohnheiten angepasst.“ Johannes Schmoelling (Berlin 2008)
Track 1-3:
Als Edgar Froese mich im Sommer 1979 in sein Studio einlud und mich bat, etwas für ihn zu spielen, tat ich das, was ich seit meiner Organistentätigkeit immer gut konnte: Ich improvisierte auf seinem Steinway-Flügel spontan drauflos, irgendetwas, vielleicht 20 Minuten lang. Danach verschwand Edgar und kam mit einem Korg Synthesizer zurück, den er mir mit den Worten in die Hand drückte: “Komm in einem Monat wieder und lass hören, was dir bis dahin eingefallen ist!” Tracks 1-3 sind genau die Musiken, die ich auf Edgars PS 3100 Korg Synthesizer, dem Minimoog und meiner Revox A 77, einem 2-Spur-Tonbandgerät, komponiert und produziert habe. Das war mein Equipment zu der Zeit.
Track 4 & 5:
Da die Mastertapes so stark zerstört waren, dass ich sie unmöglich der Öffentlichkeit zumuten konnte, habe ich die beiden Musiken so nah am Original wie möglich auf meinem Apple G5 und der MIDI-Software Logic 7 neu arrangiert. 1980-1981 waren meine Instrumente Polymoog, Roland Jupiter 8 und Minimoog.
Track 6
wurde nach unseren Konzerten in Los Angeles und San Francisco im Dezember 1980 komponiert. Daneben hatten wir die Musiken zu dem Kinofilm THIEF von Michael Mann in den Burbank·Studios in Hollywood beendet. Das Instrumentarium: Roland Jupiter 8, Minimoog, Roland TR 808 Drummachine und ein Tascam 8-Spur-Rekorder.
Track 7 & 8:
Beide Tracks habe ich für den Kinofilm ENTE ODER TRENTE – Regie: Petra Haffter – komponiert und produziert. Das Instrumentarium: Elka Rhapsodie, Roland Jupiter 8, Roland TR 808, Minimoog und als Bandmaschine meine Otari 8-Track.
Track 9
stammt ursprünglich aus der Produktionsphase des Michael Mann-Films THE KEEP und ist später von mir noch einmal überarbeitet und neu arrangiert worden.
Track 10:
Dies ist das Thema THE SOLDIER, ursprünglich komponiert zum gleichnamigen Kinofilm. Es ist wieder zu hören in der LOGOS Live Performance, gespielt in langsamerem Tempo, alla breve.
Track 11:
Ähnlich dem Streethawk Thema, ursprünglich für die amerikanische Fernsehserie STREETHAWK entwickelt und von mir in einer eher pop-jazzorientierten Fassung arrangiert, die aber niemandem gefallen hat.
Track 12
stammt aus der Produkionsphase des Ridley Scott Films LEGEND, meiner letzten Filmmusik mit Tangerine Dream.
Track 13:
Hier wird der Einzug der digitalen Sampling Technik deutlich. Die Sampler: AKAI S 612, PPG Wave 2.3 System und AKAI S 900. Die Grundklänge sind Samples von Cymbals, allerdings rückwärts ausgespielt, dazu Klänge aus meinem Kaps-Flügel, im Sampler bearbeitet und verfremdet.
Track 14:
So ähnlich könnte meine Improvisation auf Edgar’s Steinway im Sommer 1979 geklungen haben. Diese Aufnahme stammt aus dem Riet-Studio in Berlin-Kreuzberg 1985 und ist ein Ausschnitt aus einer 30-Minuten-Session, die ich auf meinem circa 100 Jahre alten Kaps-Flügel aus Dresden gespielt habe. Da sie für mich klingt wie der Anfang meiner gemeinsamen Arbeit mit Tangerine Dream, möchte ich sie Edgar Froese und Christoph Franke in Dankbarkeit für unsere gemeinsame Zeit widmen.
Tracklist:
- The Blue Door 02:44
- The Blue Window 02:29
- Nevermind 06:28
- Perpetual Motion 03:49
- The Avatar 03:58
- Walking On Sunset Blvd. 04:03
- It Better End Soon 02:54
- Violence In The Street 05:50
- Echo Village 04:19
- The Soldier Theme 02:25
- Riding The Bike 03:59
- Tracks In The Snow 06:32
- Metamorphic Forest 02:50
- Circles 04:01
Total: 56:21 min.