- 2CD+DVD
- Date : 26.08.2016
- Package : 2CD + DVD Digipack
- Running Time CD : CD1 : 50:55 CD2: 42:20
- Running Time DVD : approx. 105min
- Video Format : NTSC
- Audio Format : PCM Stereo
- Picture Format : 4:3
- Regionalcode: 0
- FSK: 0
Peter Hammill & The K Group – Live at Rockpalast – Hamburg 1981
PETER HAMMILL ist bis heute eine der prägenden Figuren der Progressive-Rock-Szene. Anfang der 70er Jahre nahm er mit seiner Band VAN DER GRAAF GENERATOR vier sperrige, mysteriöse Alben auf, die aufgrund ihrer musikalischen Kompromisslosigkeit niemals die kommerziellen Höhen von artverwandten Bands wie GENESIS oder YES erklimmen konnten. Nach einigen visionären, aber für ein größeres Publikum schwer zugänglichen Solo-Alben reformierte HAMMILL das Quartett für vier weitere Platten, die einen etwas erdigeren, wenn auch nicht weniger komplexen Sound einführten.
Nach dem zweiten Aus für die Band im Jahr 1978 experimentierte HAMMILL auf Solo-Alben wie „The Future Now“, „ph7“ oder „A Black Box“ ausgiebig im Studio und erarbeitete sich neueste Techniken, unter anderem Frühformen des Sampling; eines der atemberaubendsten Ergebnisse war das 20-minütige Klanggemälde „Flight“. In HAMMILL, der auf diesen Platten fast alle Instrumente im Alleingang einspielte, wuchs jedoch der Wunsch nach der tatkräftigen Unterstützung einer Band, um seine Songs auch auf der Bühne adäquat rüberzubringen. Die K-GROUP war geboren.
„Zunächst suchte ich nach einer Möglichkeit, die Songs des damals aktuellen Studioalbums ‚Sitting Targets‘ live umzusetzen, die ja sehr kraftvoll waren. Als wir uns einspielten, merkte ich, dass auch komplexere Sachen wie ‚Flight‘ oder ‚The Jargon King‘ möglich waren, und das hat das Spektrum natürlich erheblich erweitert.“
Da HAMMILL im Laufe seiner mittlerweile fast 50-jährigen Karriere nur mit wenigen ausgewählten Musikern zusammengespielt hat, von denen die meisten auch noch Jugendfreunde sind, trommelte er auch für seine neue Band drei Vertraute zusammen: VAN DER GRAAF GENERATOR-Schlagzeuger Guy Evans, den frühen VAN DER GRAAF – Bassisten Nic Potter sowie den Gitarristen John Ellis, auch er aus dem Dunstkreis der früheren Band. Da die K-Group in ihrer kompromisslosen Härte und ihren, das war neu für HAMMILL, durchaus vorhandenen New Wave-Anleihen auch ein Mittelfinger älterer Herren in Richtung Punkrock sein sollte, bekamen sie dazu alberne Bühnennamen; HAMMILL hieß „K“, die anderen drei Mozart, Brain und Fury. Anders als bei VDGG sah HAMMILL die K-GROUP aber nicht als Band im engeren Sinne an: „Ich war der Chef, es war ‚meine‘ Gruppe. Aber unsere menschliche und musikalische Interaktion war über jeden Zweifel erhaben.“
Dank der K-GROUP gelang es PETER HAMMILL, seiner Musik auf der Bühne mehr Härte und Unmittelbarkeit zu verleihen als dies bei seinen sonst üblichen Solo-Auftritten der Fall gewesen war. Die manchmal etwas steril wirkenden Studio-Produktionen wurden durch einen erdigeren und kompakten Bandsound ersetzt, der einerseits zwar an die bei den Fans noch immer vergötterte Ex-Band erinnerte, andererseits aber dank der Abwesenheit dort dominanter Instrumente wie Saxophon, Flöte und später Geige letztlich einen ganz anderen, roheren Charakter offenlegte.
Als die K-GROUP die Bühne der Hamburger Markthalle betrat, war sie jedenfalls sehr gut eingespielt, immerhin befand man sich bereits länger auf Tournee.
Dass der Gig vom Rockpalast fürs Fernsehen mitgeschnitten wurde, ist allerdings eine glückliche Fügung, denn es gibt verschwindend wenig offizielles Live-Material von PETER HAMMILL, sei es als VDGG-Frontmann oder Solokünstler.
„Wir nahmen das Ganze als normale Show an. Wir befanden uns mitten auf der Tour. Zuvor hatten wir die Songs ziemlich umarrangiert, damit sie für ein Rockquartett spielbar waren. Wenn ich nach meinen Gedanken zu diesem spezifischen Gig gefragt werde, liegt auch irgendwie ein Schleier über meiner Erinnerung. Nur zwei Sachen weiß ich noch ganz genau: Erstens erinnere ich mich an die unglaubliche Professionalität des ROCKPALAST-Teams, was in damaligen Zeiten bei weitem keine Selbstverständlichkeit war. Zweitens habe ich in einer Bar neben unserem Hotel den Song ‚Happy Hour‘ geschrieben, der auf das erste K-GROUP-Studioalbum kommen würde.“
Tatsächlich spielte die Band, die auf der Hamburger Bühne stand, ausschließlich jenes umarrangierte Material von HAMMILLS letzten Alben. Nur ein Solo-Klassiker – ‚Modern‘ aus dem Jahr 1973 – sowie zwei neuere VDGG-Songs ‚The Sphinx In The Face‘ und ‚My Room‘ schafften es ins Set. Dass aus diesen Konzerten eine richtige Band erwachsen sollte, war, so HAMMILL heute, seinerzeit keineswegs geplant. Doch in den Jahren 1982 und 1983 nahm die K-GROUP mit „Enter K“ und „Patience“ dann doch zwei Alben auf, es folgte noch eine Live-Platte mit dem Titel „The Margin“.
Dann war auch die K-GROUP Geschichte – und zwar nicht, weil HAMMILL sie nicht als gut genug empfand: „Die Band war wie eine Sternschnuppe. Ich hätte gerne weiter gemacht, aber ganz ehrlich: Ich konnte es mir finanziell einfach nicht mehr leisten.“ Heute gilt die K-GROUP nicht wenigen Fans als beste Phase in der Solokarriere von PETER HAMMILL und der hier endlich auf DVD und CD veröffentlichte ROCKPALAST-Auftritt als eine ihrer Sternstunden.
Sascha Seiler, Juni 2016
Tracklisting:
DVD
- The Future Now 04:04
- Losing Faith In Words 03:39
- Stranger Still 04:54
- Sign 06:21
- My Experience 04:41
- Modern 07:53
- The Second Hand 06:40
- Sitting Targets 06:46
- The Sphinx In The Face 05:54
- Flight 21:57
- Central Hotel 05:47
- The Spirit 03:46
- Door 04:39
- My Room 06:09
DVD total: approx. 105 Min
CD1
- The Future Now 04:04
- Losing Faith In Words 03:39
- Stranger Still 04:54
- Sign 06:21
- My Experience 04:41
- Modern 07:53
- The Second Hand 06:40
- Sitting Targets 06:46
- The Sphinx In The Face 05:54
CD 1 total: 50:55
CD2
- Flight 21:57
- Central Hotel 05:47
- The Spirit 03:46
- Door 04:39
- My Room 06:09
CD 2 total: 42:20
Video