• 2 CD
  • Date : 24.04.2015
  • Package : 2CD Double-Slim Box
  • Running Time CD 1 : 59:27
  • Running Time CD 2 : 61:35

Niagara – ”Niagara/S.U.B./Afire”

Das erste NIAGARA-Album – schlicht „Niagara“ betitelt und aufgrund der schweißbenetzten Brüste auch denjenigen in Erinnerung, die diese Musik nicht gehört haben – erschien 1971.Das Album war nicht nur aufgrund seines Covers ungewöhnlich: Es war ein rein perkussives Album, auf dem sich die zahlreiche hochkarätige Drummer aus aller Welt ein Stell-Dich-Ein gaben: Die Amerikaner Cotch Blackmon, George Green, der Engländer Keith Forsey, Juan Romero aus Venezuela und die deutschen Musiker Udo Lindenberg, Daniel Fichelscher (der auch bei Gila, Amon Düül II und Popol Vuh spielte).

„Niagara“ ist bis heute ein einzigartiges, treibendes Gemisch aus Jazz, Rock und gekonnten Adaptionen afrikanischer Elemente, eingefangen in zwei überlangen, epischen Tracks. Der Erfolg des Debüts ermutigte Klaus Weiss, das Projekt neben zahlreichen anderen Engagements 1972 mit dem Album „S.U.B.“ weiter zu führen.

Das Konzept wurde geöffnet und erweitert, was nicht zuletzt mit der beeindruckenden Besetzung zusammenhing. Das Ergebnis fiel nicht mehr so homogen aus wie der Vorgänger, dafür ist es ein farbiges Feuerwerk, in dem vor allem dem Bassisten Gary Unwin viel Raum gelassen wurde.

Trotz dieser Öffnung blieb NIAGARA auch bei dem dritten, finalen Album „Afire“ (1973) das Kind von Klaus Weiss.


Niagara – Niagara

Geboren am 17. Februar 1942 in Gevelsberg, war Klaus Weiss in den späten 50er und 60er Jahren einer der wenigen versierten Jazzdrummer, die auch von den amerikanischen Kollegen und Vorbildern ernst genommen und akzeptiert wurden.
Wie sein langjähriger Weggefährte Sepp Werkmeister sich heute erinnert, war Klaus Weiss „der einzige europäische Drummer mit amerikanischen Feeling“ – und deshalb nicht nur bei amerikanischen Kollegen beliebt und begehrt.
Sein versiertes, kompetentes und unnachahmliches Spiel führte nicht nur dazu, dass er zahlreiche Bigbandprojekte leitete, sondern auch mit Größen wie Cecil Bridgewater, Johnny Griffin oder Herbie Mann auf der Bühne stand.
Doch Weiss war kein Purist, sondern war sich trotz seines definierten Stils seiner vielfältigen Möglichkeiten bewusst.
Oder wie Sepp Werkmeister es ausdrückt: „Für ihn hatte ein Schlagzeuger immer eine Schlüsselposition, egal ob in der Bigband oder in einem Trio. Vielleicht mehr als jeder andere Musiker muss man überall sein. Wer das kann, braucht sichnicht mehr mit der Frage zu beschäftigen, ob er ein guter Big Band-Drummer ist oder zu einem Trio gehört.
Obwohl er eigentlich ein Jazzer war, hat er sich auch sehr intensiv mit Weltmusik beschäftigt. Rock war eigentlich nicht seine Sache, doch als diese Musik selbst Miles Davis erfasste, hat er sich auf seine Art auf den Rock eingelassen.“

Schon in den 60er Jahren spielte Weiss mit dem deutschen Jazz-Saxophonisten Klaus Doldinger in dessen Quintett – und mit Doldinger spielte auch Jahre später ein damals noch recht unbekannter Drummer, mit dem Klaus Weiss sein Projekt NIAGARA zunächst anging: Udo Lindenberg.
Das erste NIAGARA-Album – schlicht „Niagara“ betitelt und aufgrund der schweißbenetzten Brüste auch denjenigen in Erinnerung, die diese Musik nicht gehört haben – erschien 1971.
Das Album war nicht nur aufgrund seines Covers ungewöhnlich: Es war ein rein perkussives Album, auf dem sich die zahlreiche hochkarätige Drummer aus aller Welt ein Stell-Dich-Ein gaben: Die Amerikaner Cotch Blackmon, George Green, der Engländer Keith Forsey, Juan Romero aus Venezuela und die deutschen Musiker Udo Lindenberg, Daniel Fichelscher (der auch bei Gila, Amon Düül II und Popol Vuh spielte).
„Niagara“ ist bis heute ein einzigartiges, treibendes Gemisch aus Jazz, Rock und gekonnten Adaptionen afrikanischer Elemente, eingefangen in zwei überlangen, epischen Tracks.
Trotz des improvisierten Charakters geriet „Niagara“ zu einem sehr stringenten Werk.
Sepp Werkmeister: „Hervorstechend war die Präzision von Klaus. Er hat bis zuletzt, heute ein Novum, nur auf Naturfellen gespielt und sich nie mit Plastikfellen abgegeben. Und das Spiel auf diesen Naturfellen ist etwas, was nur ganz wenige Musiker beherrschen“.
Der Erfolg des Debüts ermutigte Klaus Weiss, das Projekt neben zahlreichen anderen Engagements 1972 mit dem Album „S.U.B.“ weiter zu führen.
Das Konzept wurde geöffnet und erweitert, was nicht zuletzt mit der beeindruckenden Besetzung zusammenhing. Nur noch Udo Lindenberg und Daniel Fichelscher waren von der Urbesetzung übrig, dafür waren Gary Unwin (Bass), Christian Schulze (Piano), Ack van Rooyen (Flügelhorn, Trompete), Paul Vincent (Gitarre) , Ferdinand Povel (Saxophon, Flöte) und Joe Harris (Percussions) hinzu gekommen.

Das Ergebnis fiel nicht mehr so homogen aus wie der Vorgänger, dafür ist es ein farbiges Feuerwerk, in dem vor allem dem Bassisten Gary Unwin viel Raum gelassen wurde (Unwin ist bei zwei Tracks auch als Komponist verantwortlich), Stücke wie „Gibli“ besitzen nahezu den zu dieser Zeit geatmeten, repetitiven, psychedelischen Charakter. Trotz dieser Öffnung blieb NIAGARA auch bei dem dritten, finalen Album „Afire“ (1973) das Kind von Klaus Weiss.
Auf „Afire“ hatte er sich auch von Lindenberg und Fichelscher getrennt und kehrte wieder zu dem ursprünglichen Konzept des Debüts zurück: Bis auf den Bassisten Dave King (u.a. bei Embryo und Toto Blanke) waren auf dem Album wieder ausschließlich Perkussionisten zu hören: George Brown, Sabu Rex und Norman Tolbert. Nachdem diese drei Alben jahrelang nicht erhältlich waren, wurden sie 2010 von Eroc (Grobschnitt) komplett remastered und unterstreichen einmal mehr die Eigenwilligkeit und Zeitlosigkeit dieser Musik. Trotz ihres treibenden, lebendigen Charakters blieb NIAGARA ein reines Studioprojekt und für Klaus Weiss eine auch in seiner bewegten Vita bis zuletzt außergewöhnliche Produktion, die ohne Zweifel zu seinen besten gehört.

Klaus Weiss starb überraschend am 10. Dezember 2008 in Pfaffenhofen an der Ilm.


 

Tracklisting:

CD 1: Niagara / S.U.B.
1.    Sangandongo 19:07
2.    Malanga 20:42
3.    S.U.B. 11:56
4.    Bones 03:12
5.    Niagara 04:30
CD 1 complete: 59:27

CD 2: Afire / S.U.B.
1.    What For 02:30
2.    City Walk 04:32
3.    Terpsichore 06:16
4.    Rhythm Go 02:44
5.    Carnival 02:34
6.    Malanga Two 02:42
7.    Rolling 05:23
8.    Dane In Seven 03:44
9.    Bangu 01:40
10.    The Third One 03:24
11.    Afire 05:23
12.    Katarrh 05:54
13.    Kikiriti 04:55
14.    Gibli 05:28
15.    Terra Incognita 04:06
CD 2 complete: 61:35

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