clasoe – pulse
clasoe nennt sich das Brainchild von Clara John und Peter Soeltl, denn PeJo klingt nicht halb so gut. Sie vertrauen ihrem eigenen Pulse, und so gab es auch keinen Grund, ihr Debütalbum, das im Herbst 2021 erscheint, anders zu taufen.
Peter und Clara bilden den Kern dieses Projekts, dessen stilistischer Faden in jede Richtung bis ins Unendliche geht. Hier finden sich die beiden in verschiedensten Besetzungen zusammen und beim Versuch ihre Musik in Worte zu fassen, muss man an einen Ausspruch des Großmeisters Frank Zappa denken: “Über Musik zu schreiben ist wie über Architektur zu tanzen”.
Clara Johns introspektive Sehnsuchts-Lyrics breiten sich mal vor proggigen Arrangements, mal vor orientalischen Szenarien aus. Dabei folgt sie beim Schreiben immer ihrer Intuition und reagiert unmittelbar auf die Musik. Auf ihrer gemeinsamen Spielwiese zeigen clasoe, dass sie ihre Kunst beherrschen, bleiben dabei aber so herrlich sympathisch unprätentiös.
clasoe verstehen sich nicht als Pop-Projekt und schielen auch gar nicht in diese Richtung. Vielmehr wird hier in erster Instanz der Musik gedient,„mind over matter“ ist die Devise und alles Weitere ergibt sich auf der Reise – eine Reise, auf der eben alles möglich ist.
Ihre Einflüsse? Die Musik, das Internet, die Welt und sie selbst. Wenn man an dieser Stelle mit Namedropping anfinge, käme man nie zum Schluss. Ein Rap-Feature gibt es auch, und es ist entsprechend erfrischend in der Tradition von legendären Produktionen wie Gurus Jazzmatazz und dem Conscious-Movement der späten 90er-Jahre gehalten.
“pulse” ist ein eigenständiges, selbstbewusstes Musik-Statement, das sich in den Unendlichkeiten jenseits aller Genres verorten lässt. Vermutlich kann man clasoe nicht so schnell einfangen, aber wie alle ungezähmten Schönheiten kann man sie beobachten und sich von ihnen faszinieren lassen.
- Try 03:40
- Guaranty 03:32
- Breathe 03:48
- Can't you see 03:16
- Promised land 03:39
- Blind 05:23
- Walk the line 03:35
- Dahlia 04:21
total: 31:14 min.