Albert Collins & The Icebreakers –
“Live At Rockpalast”
„Liebe Freunde, heute bei uns zu Gast im Rockpalast: The Icebreakers!“ Mit diesen Worten moderierte Albrecht Metzger am 26.11. 1980 eine vierköpfige Blues Band an, die dem Publikum in der Dortmunder Westfalenhalle 2 noch relativ fremd war. Entsprechend verhalten wirkte zunächst der Empfang, doch nach rund zehn Minuten brandete Applaus auf: Nach dem Opener „Sweet Home Chicago“ und „She´s So Fine“ betrat der „Master Of The Telecaster“ die Bühne. Albert Collins zog die Fans unmittelbar in seinen Bann: „Listen Here“. Schon nach dem fulminanten instrumentalen Intro war das Eis gebrochen: Mit ebenso verschmitztem wie verschwitztem Gesicht entlockte der Texaner in rotem Outfit seiner Fender Gitarre die für ihn typischen Blue Notes. Auch „Cold Cold Feeling“ zeugte von Collins´ Können.
Mit seinen langen schlanken Fingern und ohne das sonst übliche Plektrum traktierte der „Iceman“ die sechs Saiten seines Instruments in unnachahmlicher Manier. Ungewöhnlich auch, dass Albert Collins die Gitarre nicht wie üblich am Gurt über den Rücken laufend hielt, sondern nur über dem rechten Arm trug. Das verlieh ihm mehr Bewegungsfreiheit, die er reichlich nutzte. Überdies ermöglichte das extrem lange Kabel – Collins spielte noch nicht mit einem Sender – Ausflüge ins Publikum. Im Rockpalast stieg er ebenfalls von der Bühne um sich hautnah unter seine Fans zu mischen.
Lange Improvisationen und Soli – übrigens auch von seiner großartigen Band um Saxophonist und Sänger A.C. Reed – unterstrichen dabei seinen Ruf als versierter Solist und glänzender Entertainer gleichermaßen. Auch unter Musikerkollegen genoss Albert Collins sehr hohes Ansehen. Schon vor Aufzeichnung des „Rockpalast“ hatte der am 1. Oktober 1932 in Leona, Texas geborene Gitarrist mit etlichen Bands und Solisten in Jam Sessions gespielt. In den nachfolgenden 90-er Jahren dann schwamm Collins auf einer Welle der Sympathie: Gary Moore, John Lee Hooker, B.B. King und John Mayall engagierten ihn für Gastauftritte auf deren Alben „Still Got The Blues“, „Mr. Lucky“, „Blues Summit“ und „Wake Up Call“. In der Folge verkauften sich auch seine eigenen CDs wie „Cold Snap“ und „Sudden Frost“ immer besser, und Albert Collins trat nach 1979 ein zweites Mal beim legendären „Montreux Festival 1992“ in der Schweiz auf.
Auf dem Gipfel seiner Karriere starb der „Icepicker“ am 24. November 1993 in Las Vegas an den Folgen von Leberkrebs. Diese DVD bringt den sympathischen Meister des Blues noch einmal in Erinnerung. Mit „If You Love Me Like You Say“ und „Frosty“ enthält das Konzert zudem absolute Höhepunkte einer fantastischen Karriere.
Ulli Kniep
Tracklist:
DVD
- Sweet Home Chicago 06:21
- She’s Fine 05:39
- Listen Here! 07:15
- Cold Cold Feeling 08:22
- Skatin’/Ice Pick 06:33
- Brick 05:14
- The Things That I Used To Do 05:50
- If You Love Me Like You Say 05:53
- Cold Cuts 13:50
- I Got A Mind To Travel 06:06
- Angel Of Mercy 06:49
- Frosty 12:41
- Instrumental Jam 04:50
DVD total: 95:36
CD1
- Sweet Home Chicago 04:49
- She’s Fine 06:09
- Listen Here! 06:37
- Cold Cold Feeling 08:33
- Skatin’/Ice Pick 06:15
- Brick 05:25
- The Things That I Used To Do 05:50
CD 1 total: 37:48
CD2
- If You Love Me Like You Say 05:40
- Cold Cuts 13:33
- I Got A Mind To Travel 05:36
- Angel Of Mercy 06:39
- Frosty 10:49
- Instrumental Jam 04:47
CD 2 total: 52:54