Andreas Vollenweider – Book Of Roses
„Book of Roses“ ist ein weiteres brillantes Vollenweider-Album, das sich jedoch deutlich vom Rest seiner bisherigen Werke unterscheidet. Es baut auf einer enormen Bandbreite von Stilen und verschiedenen Instrumenten und Klangeffekten auf. Neben seiner elektroakustischen Harfe hört man Orchestermusik, Gesang, Hackbrett, Fagott, Flöten, Mundharmonika, Hörner/Blechbläser, Klavier, elektrische und akustische Gitarren, Akkordeon, Bass und viele verschiedene Arten von exotischer Perkussion, z. B. das Reiben von Haut auf Haut, kratzende Kreide, tanzende Füße. Soundeffekte wie das Blättern von Buchseiten, Schritte, tickende Uhren, bellende Hunde, zwitschernde Vögel, Pfeil und Bogen und vieles mehr unterstreichen den geschichtenerzählerischen Charakter dieser Musik.
Das Album ist in vier “Kapitel” eingeteilt. Bei den ersten, dramatischen Klängen eines symphonischen Orchesters denkt man unweigerlich an Filmmusik, darauf folgt der fröhliche Song “Morning at Boma Park”, der sanft kratzende Rhythmus von Kreide im Titeltrack, dann die Chorstimmen des optimistisch klingenden, südafrikanisch geprägten “Passage to Promise” bis hin zum rasanten Duett von spanischer Gitarre und Harfe in “Jugglers in Obsidian”. Track 13 “Hirzel” ist wohl das mainstreamigste Vollenweider Stück auf dieser CD. Es ist ein beschwingter Song mit einem Pop-Rock-Feeling und bringt einen ähnlichen Stil und eine ähnliche Intensität wie viele der Songs von “Dancing with the Lion” zurück. Der letzte Track “Letters to a Young Rose”, mit Vollenweider an der Kora, vermittelt ein festliches afrikanisches Gefühl und ist ein perfekter Abschluss der musikalischen Reise.
Unter dem Strich: Es mag anders und vielfältiger sein als viele seiner früheren Werke, aber “Book of Roses” ist auf jeden Fall ein weiteres Must-Have-Album von Vollenweider.
Andreas Vollenweider über ”Book Of Roses”:
“Meine Affinität zu mystischen Themen war schon immer eine Inspirationsquelle für meine musikalische Arbeit. Auf “Book of Roses” habe ich versucht, die erdigen Elemente der ethnischen Musik mit der klanglichen Tiefe des symphonischen Klangkörpers zu verbinden. Der Song “Passage to Promise” basiert auf einer ganz besonderen Mischung von Energien. Kurz vor dem Ende des schrecklichen Regimes der Apartheid besuchte mich die südafrikanische Gesangsgruppe Ladysmith Black Mambazo in der Schweiz und wir verbrachten eine wunderbare Zeit im Studio. Unsere Jamsessions führten zu diesem Song, der die Stimmung eines positiven Aufbruchs für Südafrika in sich trägt. Joseph Shabalala singt von der Kraft der Vergebung, von Versprechen und Verantwortung.”
Tracklist:
- La Strega 01:03
- The Grand Ball of the Duljas 01:45
- Morning at Boma Park 03:17
- The Five Curtains 01:48
- Book of Roses 03:26
- In Doga Gamée 04:41
- Passage to Promise 02:29
- In the Woods of Kroandal 02:03
- Jugglers in Obsidian 03:29
- Chanson de l'Heure Bleue 01:35
- Czippa and the Ursanian Girl 03:11
- The Birds of Tilmun 02:09
- Hirzel 05:21
- Jours d'Amour 03:58
- Manto's Arrow and the Sphinx 02:33
- Letters to a Young Rose 05:11
Total: 47:59 Min.